Dienstag, 9. Oktober 2012

Camera obscura

Die Camera obscura ist eigentlich nur eine Box mit einem kleinem Loch an einer Seite.

Stellt euch mal vor, ihr seid in einem Raum, der lichtdicht verschlossen ist. Es gibt keine Fenster und so kann überhaupt kein Licht in diesen Raum einfallen. Ihr könnt nicht einmal die Hand vor Augen sehen. Dann bohrt ihr ein Loch in eine Wand. Das Wunder geschieht. Ein Lichtstrahl fällt durch dieses Loch. Ihr seht, wie der Strahl vom Loch aus immer breiter wird und einen Lichtkegel bildet. Am Ende dieses Kegels trifft das Licht auf die Wand gegenüber des Loches und ihr seht ein verschwommenes Bild, von dem was sich draußen vor dem Loch befindet. Dieses Bild steht aber auf dem Kopf und ist spiegelverkehrt. Das ist deshalb so, weil dass Licht wie ein X durch das Loch fällt und das Loch an der schmalsten Stelle des X ist. Dadurch wird links zu rechts und oben wird unten.

Jetzt kommen wir zu unserem ersten Experiment: wir bauen uns so eine Kamera. :-) Dafür brauchen wir gar nicht viel: etwas Klebestreifen, Butterbrotpapier, eine Schachtel und eine Nadel. Die Pappschachtel braucht für dieses Experiment nicht so groß zu sein. Eine Schachtel, in der Teebeutel waren oder die Verpackung einer Glühlampe, reichen völlig aus. Ich nehme als Beispiel den Karton der Glühlampe und öffne ihn auf der oberen Seite. Die Pappe, die jetzt von der Schachtel absteht (den Deckel) schneide ich ab und klebe über dieses große Loch mein dünnes Papier. Jetzt noch die untere Seite der Schachtel öffnen und die kurzen Papplaschen etwas kürzen. Die Verpackung schließen und mit der Nadel ein Loch in den Boden reinpieksen ... fertig.

Um mit unserer Kamera nun etwas sehen zu können, ist es sinnvoll sich unter einer Decke zu verstecken, damit unsere Augen nicht vom hellen Licht der Glühlampe, die wir gleich benötigen, geblendet werden. Nun halten wir unsere Kamera ca. 20 cm vor unsere Augen aus der Decke heraus, direkt vor eine hell leuchtende Glühlampe. Zauberei, da ist ja die Lampe falsch herum auf dem Papier sichtbar!

Wir haben unsere erste Kamera gebaut und sind damit vielen berühmten Menschen auf der Spur. Denn bevor richtig fotografiert wurde, haben die Menschen sich zum Vergnügen mit so einer Camera obscura beschäftigt. Sie sind in spezielle Räume gegangen und haben sich von den bewegten Bildern verzaubern lassen. Es wurden sogar Instrumente angefertigt, mit denen man versucht hat, besser zu malen. Diese Instrumente waren der Camera obscura, so wie wir sie jetzt in der Hand halten, gar nicht so unähnlich.

Ich wünsche euch viel Spaß damit.

Grüße
Thomas