Montag, 26. November 2012

Ein Bild mit der Lochkamera

Das Positiv zeigt deutlich den Lichteinfall
Die Kamera ist wohl noch nicht ganz lichtdicht

Ein Bild mit der Lochkamera


Ein Bild mit der Lochkamera machen erfordert ein klein wenig Vorarbeit. Zuerst reinige ich die Planfilmkassette mit einem Rasierpinsel vom Staub. Dann kommt das Fotopapier in der Dunkelkammer bei Rotlicht in die Kassette.
Die Kamera wird auf ein Motiv ausgerichtet, die Kassette eingelegt und die Rückwand befestigt. Jetzt kann der Schieber aus der Kassette entfernt werden. Die Belichtung beginnt mit dem öffnen des Verschlusses.
Nach der berechneten Zeit aus den Formeln, habe ich eine Belichtung von einer Stunde errechnet. Ich habe die Zeit noch etwas verlängert, da die Sonne unterging und es damit noch dunkler wurde.
Die Belichtung wird mit dem Schließen des Verschlusses beendet und der Schieber wieder in die Kassette gesteckt.

Als Entwickler habe ich mich für Caffenol entschieden. Da dieser sehr langsam entwickelt, kann ich die Entwicklung stoppen, bevor das Bild ausentwickelt ist, falls ich überbelichtet habe. Wie schon beim ersten Bild beschrieben, entwickeln, wässern, fixieren und auswaschen.

Ich habe das Negativ eingescannt


Da das Negativ sehr groß ist und nicht sonderlich scharf, genügt ein günstig zu ersteigernder alter Scanner. Ich habe meinen für 5 € bekommen. Aber Vorsicht! Solltet ihr mit Kleinbild arbeiten, dann taugen diese Geräte rein gar nichts. Denn für anständige Ergebnisse braucht man bei so kleinen Negativen einen Scanner mit Durchlicht.
Habt ihr ein Bild aus dem Scanner bekommen, dann müsst ihr es noch zuschneiden, da der Scanner eine Din A4 Auflage hat, das Negativ aber kleiner ist. Um das Negativ zu bearbeiten, nutze ich entweder „Gimb“ oder „Fotoxx“. Beide Programme sind kostenlos zu bekommen.
Es ist nicht viel zu tun, um ein Positiv zu erhalten. Es muss nur auf Graustufen eingestellt werden, das Negativ invertiert und die Helligkeit angepasst werden. Bei einigen Programmen ist es auch notwendig, das Bild zu spiegeln, um kein seitenverkehrtes Positiv zu haben.

Solltet ihr keinen Scanner haben, aber eine Digitalkamera, dann könnt ihr auch damit euer Negativ digitalisieren. Um die Kamera gerade über dem Bild zu halten, benötigt ihr am besten eine Vorrichtung, etwa ein Pappkarton. Ihr müsst ausprobieren, wie nah ihr mit eurer Kamera an das Negativ heran kommt. Es sollte aber das ganze Negativ auf dem Display der Kamera zu sehen sein. Kürzt den Karton so weit ein, dass der Abstand, den ihr ermittelt habt, passt. Jetzt solltet ihr euer Negativ recht einfach abfotografieren können.
Ich habe so eine Vorrichtung für Kleinbildnegative nach dem selben Prinzip gebastelt. Für diese kleinen Negative braucht man eine defuse Scheibe, oder etwas Butterbrotpapier, vor dem Negativ, damit man gut hinter dem Negativ beleuchten kann.

Richtig gut werden eure Bilder beim Umkopieren


Dazu braucht ihr nur einen rahmenlosen Bilderrahmen, in eurer Fotopapiergröße. Öffnet den Rahmen, legt ein Blatt Fotopapier (bei Rotlicht) mit der glatten Seite nach oben darauf. Jetzt legt ihr euer Negativ mit der Bildseite auf das andere Papier. Zum Schluss kommt das Glas auf die beiden Papiere. Ihr könnt jetzt alles noch schön ausrichten. Jetzt macht kurz, für etwa zehn Sekunden, das Licht an. Danach könnt ihr das Positiv, genau so wie vorher das Negativ, entwickeln.

Bis bald
Thomas


Scannvorrichtung für Kleinbildnegativ